Visuelle Analyse und opto­metrisches Visual­training

Die visuelle Analyse:

Ohne visuelle Analyse kein optometrisches Visualtraining!

Nur durch die ausführlichen Messungen und Teste und deren sorgfältige Auswertung können die visuellen Defizite bestimmt werden. Aufgrund dieser Ergebnisse wird dann die optimale optische Versorgung bestimmt und bei Bedarf ein individueller Trainingsplan aufgestellt.

Eine visuelle Analyse besteht aus:

  • Anamnese
  • Funktionstesten
  • Entwicklungstesten (nur bei Kindern bis 14 Jahren und nach Schlaganfall)
  • Objektive und subjektive Refraktion
  • 21-Punkte-Messung

Optometrisches Visualtraining:

Das optometrische Visualtraining dient dem Aufbau der Sehleistung, dem Abbau von visuellem Stress und der Steigerung der visuellen Leistungsfähigkeit.

Ein optometrisches Visualtraining dauert im Durchschnitt 20 Trainingseinheiten.

Die Trainingseinheiten finden in der Regel wöchentlich statt und dauern je Sitzung 45 Minuten.

Während einer Einheit werden der Trainingsfortschritt geprüft und neue Übungen durchgeführt, die zum Teil als Heimübungen mit gegeben werden.

Diese Heimübungen werden dann zu Hause täglich durchgeführt. Dies erfordert eine Zeitdauer von insgesamt bis zu 20 Minuten.

Visualtraining gliedert sich in zwei Gruppen:

Optometrisches Visualtraining bei Kindern mit Lernschwäche, Entwicklungsverzögerung oder ADHS

80% von dem was wir wissen geht durch die Augen in den Kopf!!!

Sehr häufig liegen bei Lese-/Rechtschreibschwäche oder bei Lernproblemen unerkannte Sehprobleme zugrunde. Da diese Störungen der Sehfunktionen mit den klassischen Messmethoden meistens nicht entdeckt werden, bekommen die betroffenen Kindern sogar oft „Adleraugen“ bescheinigt.

Dies kann fatale Folgen haben: Weil die Kinder den Anforderungen in der Schule nicht gewachsen sind, als „Schulversager“ stigmatisiert werden, Verhaltensauffälligkeiten entwickeln und Intellektuell weit hinter ihren Möglichkeiten bleiben.

Durch ein gezieltes optometrisches Visualtraining kann hier sehr erfolgreich geholfen werden. Die Schulleistungen verbessern sich deutlich, die Kinder werden dadurch selbstbewusst und zufrieden.

Eine Schule entsprechend ihrer intellektuellen Möglichkeiten kann besucht werden.

Optometrisches Visualtraining bei fortschreitender Kurzsichtigkeit

Eine sehr erfolgreiche Anpassung an anhaltende Nahtätigkeit ist die Entwicklung einer Kurzsichtigkeit. Der Organismus entwickelt gute Sehfunktionen für die Naharbeit – allerdings auf Kosten der „Fernsicht“. Die Folge sind ständig „dicker“ werdende Brillengläser, um die Sehleistung in die Ferne wiederherzustelllen.

Auch in diesen Fällen kann durch eine entsprechende optische Versorgung und Visualtraining die fortschreitende Kurzsichtigkeit gestoppt, reduziert oder sogar ganz verhindert werden.

AD(H)S – Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung

Laut einer Studie des Children’s Eye Center an der Universität San Diego wird bei Kindern mit Konvergenzschwäche dreimal häufiger AD(H)S diagnostiziert als bei Kindern ohne Konvergenzschwäche.

„Noch nicht ganz klar ist, ob eine Konvergenzschwäche AD(H)S verschlimmert, oder ob Konvergenzschwächen fälschlicherweise als AD(H)S diagnostiziert wurden.

Kinder mit AD(H)S sollten jedoch auf eine eventuelle Konvergenzschwäche untersucht und entsprechend behandelt werden“ sagt Dr. Granet vom Children’s Eye Center.

Ein spezielles optometrisches Visualtraining wirkt sich sehr positiv auf das Verhalten der betroffenen Kinder aus. Auf die Gabe von Medikamenten kann meistens verzichtet werden.

Training für Erwachsene

Unter Neuroplastizität versteht man die Fähigkeit des Gehirns sich ständig den Anforderungen des Lebens anzupassen. Diese Anpassungsfähigkeit ist nicht auf eine Lebensphase beschränkt. D. h. der Mensch ist fähig sich Zeit seines Lebens an neue Situationen anzupassen bzw. zu Lernen. In der Kindheit und Jugend sind diese Prozesse sehr schnell, im Erwachsenenalter langsamer möglich.

Erworbene Kurzsichtigkeit

Normalerweise sind bei Kurzsichtigen die Sehfunktionen zumindest in der Nähe gut ausgebildet. In der Nähe besteht eine hohe Sehschärfe. Naharbeit kann über viele Stunden täglich, ohne Einschränkungen, verrichtet werden.

Das Ziel des optometrischen Visualtrainings für Erwachsene besteht darin den progressiven Anstieg der Kurzsichtigkeit zu stoppen und die Sehleistung in der Ferne zu verbessern. Häufig ist es sogar möglich die Kurzsichtigkeit zu reduzieren.

Leistungssportler

Leistungssportler verfügen in der Regel über gut ausgebildete Sehfunktionen und gute Wahrnehmungsfähigkeiten. Dennoch kann es sein, dass ein Leistungssportler, für seinen Sport, bestimmte Bereiche des Sehens über das Normale hinaus verbessern möchte.